Ratgeber

Ameisen

Wegameise (Lasius niger)

Die Arbeiterinnen sind 3 bis 5 Millimeter lang. Die Farbe variiert zwischen dunkelbraun und schwarz, die dichte Körperbehaarung ist silbrig, darunter finden sich auch einige längere Haare. Tatsächlich fehlt die längere Körperbehaarung bei der Fremden Wegameise (Lasius alienus), von der sie kaum zu unterscheiden ist. Die Geschlechtstiere schwärmen zwischen Juni und September. Die Königinnen sind 8 bis 9 Millimeter lang, die Männchen sind 3,5 bis 4,5 Millimeter lang. Aktiv ist die Schwarze Wegameise zwischen März und Oktober.

Als sehr anpassungsfähiges Tier lebt sie auch in Gärten und Städten, wo sie sich unter Steinen, Baumrinde, im Rasen und in Mauerspalten verbirgt und auch in Häuser eindringt. Hier kann sie unter Umständen Schäden im Holz herbeiführen, normalerweise ist sie allerdings keine „Hausameise“.

Nahrung sind zuckerhaltige (hauptsächlich Honigtau) und proteinhaltige Substanzen (hauptsächlich Insekten). Wegameisen halten sich Blatt-, Schild- und Wurzelläuse. Sie beschützen diese vor Fressfeinden, überbauen bodennahe Zweige öfter mit einer aus Sand hergestellten Schutzverkleidung und züchten Wurzelläuse im eigenen Nest. Um den Weg zu verkürzen, werden die Läuse auch auf Pflanzen in Nestnähe gebracht.

Die Tiere errichten ihre wenige Zentimeter hohen Nesthügel nur aus Erde und um Pflanzen (beispielsweise Grashalme) herum. Dadurch wird der nicht sehr stabile Bau etwas haltbarer, da die Pflanzen als Stützen für das Bauwerk dienen.

Die Geschlechtstiere schwärmen an warmen Hochsommertagen aus. Die Begattung findet im Fluge statt. Die Männchen sterben bald darauf, die Jungkönigin wirft die Flügel ab und gründet ein Nest. Sie verschließt sich in einer unterirdischen. Hier legt sie die Eier und zieht die ersten Arbeiterinnen auf. Bis zu 25 % erfolgt die Koloniegründung durch mehrere Königinnen. Alle Königinnen bis auf eine werden nach der Gründungsphase durch die Arbeiterinnen oder die dominante Königin eliminiert und die Kolonie geht in eine Monogynie über.

Pharaoameise (Monomorium pharaois)

Bei der Pharaoameise (Monomorium pharaonis) handelt es sich um eine Art mit extrem kleinen Arbeiterinnen. Die nur rund 2 mm langen Tiere sind gleichmäßig hellbraun gefärbt. Pharaoameisen stammen ursprünglich aus den Tropen und Subtropen und können den Winter in unseren Breiten nur in beheizten Gebäuden überleben.

Die Pharaoameise bevorzugt warme Plätze mit einer Durchschnittstemperatur von mehr als 26°C.

Regelmäßig werden Lebensmittelverarbeitende Betriebe, Gaststätten oder gar Krankenhäuser besiedelt, wo die Tiere im Sinne des Bundesseuchengesetz gefährlich werden, da sie eine Vielzahl von Krankheitskeime übertragen können. Nachgewiesen wurden u. a. die Übertragung von Salmonellen, Streptokokken und Staphylokokken. Ernstzunehmende wirtschaftliche Schäden richten die Tiere an, wenn sie in elektrische Geräte wie PC`s eindringen und es dadurch zu Kabelbränden kommen kann. Die Kolonien der Pharaoameise bestehen aus einer Vielzahl von Arbeiterinnen und bis zu 2.000 Königinnen. Die Koloniegründung erfolgt meist durch die Bildung von Zweignestern. Die Ernährung der Art ist ausgesprochen vielseitig. Es werden sowohl eiweißhaltige, als auch kohlehydratreiche Nahrungsquellen genutzt. Aufgrund der Winzigkeit der Arbeiterinnen wird ein Befall meist erst dann erkannt, wenn die Tiere in Massen auftreten. Die Verschleppung kleiner Völker kann z. B. durch Lebensmittel, Tierfutter oder sogar Wäsche aus der Wäscherei erfolgen.